Aquarell. Das klingt schon so schön. Leicht, farbenfroh, anmutig. Ein Gegensatz zu hartem, plumpen Acryl. Schwer, groß, kantig.
Kürzlich bin ich ganz zufällig in einen frühlingshaften Aquarellkurs gestolpert, der in einem Schreibwarenladen veranstaltet wurde. Drei Stunden Leichtigkeit und Freude, mit einem zu mir passenden unspektakulären Ergebnis. Ich kann ja nicht direkt schön malen, nur weil das Malmedium geändert wurde. Spaß hat es trotzdem gemacht.
Natürlich bin ich offenen Herzens in die danachkauftderkundeunsallesfürvielgeldab-Falle geraten. Fröhlich ging ich mit den neuen Farben, Blöcken und Pinseln nach Hause.
Im Unterschied zur Acrylamalerei ist Aquarell tatsächlich leichter. Weniger (sperriges) Material, kleinere Fläche zum Bemalen. Das Postkartenformat ist prima geeignet, um erste Versuche zu unternehmen. Die Pinsel sind schnell gesäubert, Klappe zu und fertig ist das Unterfangen. Ich habe das mittlerweile recht ins Herz geschlossen, die kleine Malrunde nebenbei. Ganz zwanglos. Kein bedrohlicher Keilrahmen, der dann wütend aus dem Eck starrt, als Antwort auf den unzufrieden vorwurfsvollen Blick meinerseits.
Eine Osterkarte werde ich vermutlich trotzdem nicht verschicken. Der innere Kritiker hat die Briefmarken weggenommen und rückt sie (noch) nicht raus.


