Ich komme mir ein bisschen blöd vor, muss ich zugeben. Seit ich vierzehn bin, bin ich keine Schreiberin mehr, sondern eine drumherum Schreiberin. Ein Bartleby, im Melvilleschen Sinne. Eine Schreiberin, die vorzieht, es nicht zu tun. Ich habe alle Bücher übers Bücherschreiben gelesen. Ich habe mehr Fragmente als Kafka herumliegen, ich habe zahlreiche angefangene Tagebücher und Notizhefte und mein erster Blog ist das hier auch nicht. Weit gefehlt. Warum das passiert ist, kann ich nur teilweise rekonstruieren. Ich war eingeschüchtert von der Weltliteratur im Kontrast zu meiner Kleinheit und Unerfahrenheit. Diese plötzliche Erkenntnis hat mein Teenager-Ich so erschüttert, dass es sich davon nicht mehr erholt hat. Bis heute. Mit meiner aktuellen veränderten Bedürfnislage, der Kreativität in meinem Leben mehr oder überhaupt Freiraum zu verschaffen, ist dieses Thema wieder in den Vordergrund gerückt. Aus Spaß malen oder nähen ist für mich kein Problem, denn das macht „nur“ Freude, ist aber für mich im Grunde nicht wichtig. Das Schreiben allerdings hängt seit 22 Jahren wie ein Damoklesschwert über mir. Seitdem kann ich Dinge nur noch anfangen und nicht mehr beenden. Mir ist in den letzten Wochen klargeworden, dass ich diese Blockade lösen muss, um im Leben unbeschwerter und befreiter weiterkommen zu können. Es spielt auch keine Rolle, ob das Ergebnis gut oder schlecht wird. Als Kind war ich gut darin, Geschichten zu schreiben. Wie das heute aussieht, weiß ich nicht. Was ich aber ganz sicher weiß: Das muss endlich abgeklärt werden! Gemäß meiner eingespielten Muster habe ich schon wie eine Weltmeisterin prokrastiniert und mich sogar im Bookerfly-Club angemeldet. Auch dieser Artikel hier gehört in die Rubrik: nur drumherum und nicht dabei. Gleichwohl habe ich mich schon auf ein Thema geeinigt. Es wird eine Adaption des Fliegenden Holländers werden. Warum? Das war der letzte Geistesblitz, den ich hatte und für das Vorhaben, ES endlich enden zu lassen, ist das Thema wirklich egal. Vier Monate habe ich mir gegeben, dieses Buch -koste es, was es wolle- zu schreiben. Das ist etwa bis Ende April. Ich hoffe, ihr drückt mir die Daumen!

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