Für meinen ersten Rakelversuch bin ich extra in den Baumarkt gegangen und habe mir dort eine Maurerkelle gekauft. Eigentlich zwei. Eine große und eine kleinere, die eher einer Spachtel ähnelt. Maurerkellen befinden sich übrigens nicht beim Beton, sondern in der Abteilung mit den Eisenwaren.

Als Hilfe habe ich mir ein Youtube-Tutorial angeschaut. Besonders, um mich an den Farben zu orientieren, damit es am Ende halbwegs zusammenpasst. Los gehts.

Zuerst habe ich die Leinwand farblich grob grundiert. Weil das dann schön durchschimmert und schicker ist als Weiß, habe ich gelernt.

Dann habe ich einfach aufs geratewohl angefangen mit der Maurerkelle Farbe aufzutragen. Das hat Spaß gemacht und anfangs ergab das auch interessante Muster. Aber schon bald wusste ich nicht mehr, wo das genau hinführen sollte. Es hat sich nichts daraus ergeben, das mich irgendwie weitergebracht hätte.

Mir in Erinnerung rufend, dass ein Kunstwerk nicht in fünf Minuten fertig ist und ruhig viele Schichten darauf gemacht werden können, habe ich weitergearbeitet. Nach zwei Stunden war ich an einem Punkt angelangt, an dem mir das Bild für heute fertig erschien. Ich habe alles hineingegeben, was mir einfiel. Danach war es oder ich fertig. Hier ist das Ergebnis:


Mir gefällt das nicht wirklich gut. Die Linien sind schief, ich sehe darin nichts, die Ränder sind unsauber, weil die Farbe immer einen Tick später die Leinwand berührt. Mein Mann hat es gefeiert. Das lasse ich aber nur selten gelten.

Im nächsten Schritt habe ich mir Rückmeldung in Social Media in einer Acryl abstrakt Gruppe geholt. Letztlich hieß es: weitermachen, heller werden. Zwei Tage später habe ich erneut 1,5 Stunden am Bild gearbeitet und währenddessen immer wieder gedacht, ich verschlimmbessere es. Am Ende sieht es doch besser aus als die Version davor. Es gefällt mir trotzdem nicht.

Ich habe in einem Sachbuch gelesen, dass ein Grund für kreative Blockaden Talentlosigkeiten sein kann. Tada. Aber andererseits sind weitere Gründe für solche Blockaden auch überkritische Selbstkritik und die überhöhte Orientierung an reinen Meisterwerken.

Mein Fazit ist also: Fürs erste Mal ist das wirklich nicht übel!

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